DM Dresden Tag 2 | Medaillen-Feuerwerk am Finaltag
Frauen
Speerwurf
Das erste Finale des Finaltages der 125. Deutschen Meisterschaften hielt eine Überraschung für Lorena Frühn (LG Offenburg) bereit. Nach einem ersten Sicherheitswurf auf etwas über 50 Metern, landete ihr Arbeitsgerät im zweiten Versuch bei 53,77 Metern. Persönlicher Bestleistung und der Sprung auf den dritten Platz. In Durchgang drei gelang ihr dann sogar noch eine Steigerung auf 54,75 Meter. Damit warf sie mehr als eineinhalb Meter weiter als je zuvor. In Versuch fünf rückte ihr Julia Ulbricht (1. LAV Rostock) noch einmal gefährlich nahe, zog aber nicht an ihr vorbei. Und so freute sich Lorena Frühn nicht nur über eine neue Bestweite, sondern auch über den Gewinn der Bronzemedaille.
400 Meter
Es waren die letzten 100 Meter, auf denen Elisa Lechleitner (LAZ Ludwigsburg) so richtig glänzte. Nach einem etwas verhaltenen Start arbeitete sie sich Stück für Stück weiter nach vorne. Als ihren Konkurrentinnen auf der Zielgerade ein wenig die Puste ausging, bekam Elisa Lechleitner noch einmal Aufwind. Mit neuer persönlicher Bestzeit von 52,07 Sekunden sicherte sich die Ludwigsburgerin Silber.
Kugelstoßen
Die baden-württembergische Beteiligung im Kugelstoß-Finale der Frauen war sowohl zahlreich als auch überaus stark. Besonders Alina Kenzel (VfB Stuttgart 1893) und Yemisi Ogunleye (MTG Mannheim) zeigten direkt mit ihren ersten Stößen, dass man mit ihnen rechnen musste. Alina Kenzel lieferte über den gesamten Wettkampf hinweg eine solide Serie ab. Alle ihre sechs Versuch waren gültig, fünf ihrer Versuche landeten um 18,50 Meter herum. 18,56 Meter aus dem fünften Durchgang war ihre Tagesbestweite und sicherte ihr Silber. Der weiteste Stoß gelang Yemisi Ogunleye bereits im zweiten Versuch. 19,29 Meter wurden gemessen und verhalfen der Mannheimerin zur Goldmedaille.
Weitsprung
Es war mal wieder so ein „Malaika-Moment“. Mit zwei ungültigen Versuchen im Nacken musste Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) im dritten Durchgang Nervenstärke beweisen – und das kann keine besser als sie. Auch bei den Deutschen Meisterschaften in Dresden setzte sie alles auf eine Karte und sprang mit 6,63 Metern zur Führung. Bei anhaltenden Wind- und Anlaufproblemen konnte sie zunächst nur noch einen Zentimeter auf diese Weite drauf packen und es wurde noch einmal eng, denn die Konkurrenz um Imke Daalmann (TSV Bayer 04 Leverkusen) lauerte bereits auf ihre Chance. Doch wie so oft hatte sich die Kurzpfälzerin das Beste für den Schluss aufgehoben. 6,82 Meter im letzten Versuch besiegelten den erneuten DM-Titelgewinn für Malaika Mihambo.
1.500 Meter
Zu Beginn des Rennens hielt sich Jolanda Kallabis (FT 1844 Freiburg) zunächst am Ende des Feldes auf, auch, um eventuellen Rangeleien aus dem Weg zu gehen. Zwei Runden vor Schluss lief sie dann gemeinsam mit Elena Burkard (LG farbtex Nordschwarzwald) an die Spitze und kontrollierte das Feld von vorne. Als die Glocke die letzte Runde einläutete, wurde das Tempo noch einmal ordentlich angezogen und Jolanda Kallabis lieferte sich ein Spurtduel mit Nele Weßel (TV Waldstraße Wiesbaden). Während Elena Burkard zurückfiel und die Medaillenhoffnungen begraben musste, konnte sich Jolanda Kallabis gegen die Wiesbadenerin durchsetzen. Mit 4:25,90 Minuten holte sie sich den Deutschen Meistertitel.
3.000 Meter Hindernis
Es war ein sehr couragiertes Rennen von Adia Budde (LAV Stadtwerke Tübingen). Gleich zu Beginn sortierte sie sich im vorderen Teil des Feldes ein und ließ sich auch aus der Ruhe bringen, als eine der Konkurrentinnen kurzzeitig die Führung übernahm und mit deutlichem Abstand vor den anderen herlief. Wenig später schon waren es Adia Budde und Olivia Gürth (Silvesterlauf Trier), die die Spitze übernahmen und das Tempo vorgaben. Am Ende wurde es ein Sprintfinale zwischen eben diesen Beiden. Eingangs der letzten Runde startete Olivia Gürth ihre Attake. Adia Budde ließ sie zunächst vorbeiziehen, bevor sie über den letzten Wassergraben hinweg das bereits hohe Tempo noch einmal verschärfte und ihre Konkurrenten wieder überholte. Bis ins Ziel gab sie die Führung nicht mehr her und sicherte sich so nach zweimal Bronze in den letzten 14 Tagen Gold und ihren ersten Deutschen Meistertitel in 9:45,48 Minuten.
200 Meter
Eine Zeit unter 23 Sekunden, das hatte sich Jessica-Bianca Wessolly (VfL Sindelfingen) vor diesen Meisterschaften gewünscht. Und der Wunsch wurde war. 22,93 Sekunden lautete ihre Zeit im Finale über 200 Meter, die nicht ganz für den Deutschen Meistertitel reichten. Die Sindelfingerin musste aber nur die bislang Jahresschnellste Sophia Junk von der LG Rhein-Wied ziehen lassen und belohnte sich mit der Silbermedaille.
Männer
Stabhochsprung
Wie bereits die Frauen am Samstag hatten auch die Männer im Stabhochsprung-Wettkampf am Sonntag mit dem Wind zu kämpfen. Das führte unter anderem dazu, dass nicht wenige der Favoriten bereits früh die Segel streichen mussten. Louis Pröbstle (MTG Mannheim) konnte dies für sich nutzen. Nach einem sauberen Einstieg bei 5,20 Metern ließ er die folgende Höhe aus und überquerte anschließend 5,40 Meter im zweiten Versuch. Das brachte ihm den entscheidenden Vorteil gegenüber Torben Blech (TSV Bayer 04 Leverkusen) ein, der diese Höhe erst im dritten Versuch schaffte. Zwar scheiterte Louis Pröbstle dreimal an 5,50 Meter (was für ihn persönliche Bestleistung gewesen wäre), aber auch Torben Blech gelang kein weiterer gültiger Sprung. Somit gelang Louis Pröbstle der Sprung aufs Treppchen, er holte sich die Bronzemedaille.
800 Meter
Er startete das Rennen in derselben Manier wie viele der internationalen Topstarts – von hinten. Alexander Stepanov (VfL Sindelfingen) hielt sich aus den gröbsten Rangeleien heraus und wartete am Ende des Feldes auf seine Chance. Die kam etwa 300 Meter vor Schluss. Der Sindelfinger zog an seinen Konkurrenten vorbei und verschärfte das Tempo deutlich. Nur Tim Holzapfel (LV Pliezhausen 2012) konnte ihm noch folgen und lief auch kurz vor dem Ziel noch dicht an ihn heran. Den Sieg ließ sich Alexander Stepanov aber nicht mehr nehmen. 1:48,69 Minuten seine Siegeszeit, für Tim Holzapfel stoppte die Uhr bei 1:48,74 Minuten, er gewann Silber.