DJM Ulm: Viermal Gold am Finaltag

  18.07.2022    WLV Top-News WLV Wettkampf Jugend BLV BW-Leichtathletik Top-News BW-Leichtathletik Wettkampfsport Leistungssport
Mit 15 Medaillen – darunter vier goldene – am Finaltag der Deutsche Jugendmeisterschaften sorgte die Talente der Leichtathletik Baden-Württemberg für einen tollen Abschluss der Titelkämpfe. Kira Weis, Tabea Eitel, Maximilian Köhler und Marec Metzger sicherten sich am Sonntag im Ulmer Donaustadion die DJM-Titel.

Der Weitsprung der weiblichen Jugend U20 sorgte für eines der vielen Stimmungshighlights im Ulmer Donaustadion. Ein Jubel jagte den nächsten. Insbesondere zwei Siebenkämpferinnen sorgten für Aufsehen. Mit einem sprunggewaltigen Satz im letzten Durchgang entschied Mehrkämpferin Tabea Eitel von der LG Filder den Weitsprung-Wettbewerb bei den Deutschen Jugendmeisterschaften für sich. Sie flog auf 6,48 Meter und setzte damit gleichzeitig eine deutliche neue persönliche Bestmarke.

Über 3.000 Meter der U20 dominierte Kira Weis (KSG Gerlingen) das Rennen und führte das Feld bereits früh an. 200 Meter vor Schluss kam noch einmal ein schneller Antritt der U18-Meisterin aus dem vergangenen Jahr und Deutschen U20-Hallenmeisterin. Souverän brachte Kira Weis den Sieg in 9:32,27 Minuten ins Ziel und führte somit ihre Sammlung an deutschen Meistertiteln fort. Mit Abstand blieb ihr Linda Meier (LAC Passau) auf den Fersen und sicherte sich in 9:36,67 Minuten die Silbermedaille. 

Maximilian Köhler startet durch

Vor dem 400-Meter-Hürden-Finale von Ulm hatten zwei deutsche Langhürdler die 52-Sekunden-Barriere durchbrochen. Nach dem Endlauf der Deutschen Jugendmeisterschaften waren es vier – und einer blieb gar unter 51 Sekunden! Maximilian Köhler (LG Region Karlsruhe), mit 51,57 Sekunden als Jahresbester angereist, rannte auf und davon. Ähnlich wie bei den Deutschen Jugend-Hallenmeisterschaften in Sindelfingen, als er mit einer Verbesserung um fast eine Sekunde den Titel über 400 Meter flach gewonnen hatte, konnte er nach dem Finish ausgelassen jubeln: Bei 50,85 Sekunden steht nun die neue deutsche Jahresbestleistung.

Angelos Tsimoupoulos (LAZ Ludwigsburg), für den bis dato noch keine Zeit unter 52 Sekunden in die Statistiken eingegangen war, legte in 51,50 Sekunden eine ähnlich große Steigerung hin. 

Höhen-Poker der Stabhochspringer

Als die beiden Favoriten bei 4,90 Meter erstmals zum Stab griffen, war nur noch ein Konkurrent im Wettbewerb – und auch der hatte die U20-WM-Norm (5,05 m) im Vorfeld bereits erbracht: Lion-Jerome Tür (LG Neckar-Enz). Ab der nächsten Höhe mischten dann auch Marec Metzger (VfL Sindelfingen) und Till Marburger (LG Olympia Dortmund) mit. Für beide verlief der Einstieg in den Wettkampf holprig, denn bei 4,90 Metern benötigte Metzger zwei und Marburger gar drei Versuche. Gemeinsam mit Lion-Jerome Tür, der die Höhe im ersten Versuch gemeistert hatte, stand das Podium also fest. Und klar war auch: Für zwei dieser drei Athleten gibt’s ein Ticket zur U20-WM nach Cali.

Für den Springer von der LG Neckar-Enz war dann bei fünf Metern Endstation, während Till Marburger, diesmal im zweiten Anlauf, über die Latte flog. Doch da Marec Metzger diese Höhe ausgelassen hatte, war für Lion-Jerome Tür banges Warten angesagt: Würde ihn der Sindelfinger Konkurrent vom zweiten Platz verdrängen?

Und das gelang! Gleich im ersten Versuch hievte sich Metzger über 5,05 Meter, anschließend schraubte sich Till Marburger über 5,10 Meter. Die nächste Höhe ging dann wieder nur Marec Metzger an und bewältigte sie im zweiten Anlauf. Diese 5,15 Meter sollten dem Sindelfinger zum Titelgewinn reichen, denn höher hinaus kam keiner der jungen Himmelsstürmer.

Ein starke Vorstellung bot über 800 Meter der männlichen Jugend U20 Malik Skupin-Alfa von der LG Offenburg. Er blieb immer auf Tuchfühlung mit dem Führenden Elija Ziem und kam dem Neubrandenburger auf der Zielgeraden immer näher. Elija Ziem jedoch parierte den Angriff bravourös und fuhr den Start-Ziel-Sieg in 1:49,22 Minuten ein – das U20-WM-Ticket gab es für Ziem und Skupin-Alfa, der den Richtwert bereits vor der Jugend-DM erfüllt hatte und in 1:49,80 Minuten noch einmal bestätigte, obendrauf.

Der deutsche Jahresbeste Tim Anstett (LG Region Karlsruhe) führte das Feld über 800 Meter beim Klang der Glocke, die den Beginn der letzten Runde signalisierte, an. Mehrmals versuchte er auszureißen – doch so leicht machten es ihm die Konkurrenten nicht. Und auf der Zielgeraden hatte dann Tom Stöber die größten Reserven und witterte seine Chance: Der Läufer vom TV Wetzlar preschte an Anstett vorbei. In 1:57,10 Minuten stürmte Stöber, als Drittbester gemeldet, zum Sieg. Tim Anstett konnte in 1:57,80 Minuten Rang zwei vor Simon Arnold vom LAC Freiburg (1:57,84 Minuten) verteidigen.

Im Weitsprung der männlichen Jugend U18 holte sich der 100 Meter-Sieger Benedikt Thomas Wallstein (Gothaer LAC) die Goldmedaille mit einem Sprung auf 7,30 Meter. Maik Nold von der Spvgg Holzgerlingen, der bis zum vierten Duchgang noch in Führung lag, sicherte sich mit seinen besten Sprung, der mit 7,04 Meter gemessen wurde, die Vizemeisterschaft vor dem Frankfurter Julian Holuschek (6,88 m). 

Ebenfalls eine Medaille gab es im Weitsprung der männlichen Jugend U20. Hier holte sich Noah Fischer vom TV Herbolzheim mit seinem besten Versuch von 7,27 Meter die Bronzemedaille. Weitere dritte Plätze gab es für Timo Müller von der SG Walldorf Astoria über 400 Meter Hürden der männlichen Jugend U18 in 55,00 Sekunden und für Nick Thumm von der LAV Stadtwerke Tübingen im Speerwurf der männlichen Jugend U20 mit einem Wurf auf 67,69 Meter.

Weitere Bronzemedaillen sicherten sich Helena Schenk von der TSG Bruchsal über 800 Meter der weiblichen Jugend U20 in 2:09,09 Minuten sowie Lorena Frühn von der LG Offenburg im Speerwurf der weiblichen Jugend U18 mit 49,13 Metern.

Zu den Berichten auf leichtathletik.de:

>> Männliche Jugend, Tag 2 (Svenja Sapper)
>> Weibliche Jugend, Tag 3 (Chiara Gethmann & Nicolas Walter)

Weitere Finalplatzierungen baden-württembergischer Athletinnen und Athleten:

4. Noa André (SV Stuttgarter Kickers) 500 Meter WU20 - 2:10,02 Minuten
4. Lisa Maisch (KSG Gerlingen) 3.000 Meter WU18 - 10:11,38 Minuten
4. Hanna Render (LG Gäu Athletics) 400 Meter Hürden WU20 - 59,68 Minuten
4. Heiko Gussmann (LG Region Karlsruhe) 200 Meter MU20 - 21,83 Sekunden
4. Finn Wollschläger (MTG Mannheim) 800 Meter MU20 - 1:51,51 Minuten
4. Ben Bichsel (LG Radolfzell) Stabhoch MU20 - 4,70 Meter

5. Miriam Steinbach (LG Filstal) 200 Meter WU18 - 25,20 Sekunden

6. Julia Abröll (LAV Stadtwerke Tübingen) 3.000 Meter WU18 - 10:14,87 Minuten
6. Isabell Frank (TS Göppingen) 400 Meter Hürden WU18 - 65,18 Sekunden
6. Leni Schmid (SSV Ulm 1846) Speerwurf WU18 - 44,16 Meter
6. David Frank (Spvgg Mössingen) 110 Meter Hürden MU20 - 14,73 Sekunden
6. Robin Eibner (LG Gäu Athletics) Weitsprung MU20 - 7,19 Meter

7. Marie Kraft (TSG 1845 Heilbronn) 3.000 Meter WU20 - 10:09,01 Minuten
7. Nele Zwirner (LG Region Karlsruhe) 100 Meter Hürden WU20 - 14,32 Sekunden
7. Elias Fischer (TV Haslach) Speerwurf MU18 - 60,79 Meter

8. Luis Schaich (SV Winnenden) 800 Meter MU20 - 1:53,80 Minuten
8. Tim David Schröck (TSG Niefern) 400 Meter Hürden MU20 - 59,68 Sekunden
8. Jona Fruchtmann (SR Yburg Steinbach) Speerwurf MU20 - 59,13 Sekunden

leichtathletik.de (Svenja Sapper, Chiara Gethmann, Nicolas Walter) / wlv