Deutsche Mehrkampfmeisterschaften in Hannover

  13.09.2023
Jule Trickel zehntbeste U18-Siebenkämpferin Deutschlands

Von Freitag 01. bis Sonntag 03.09.2023 fanden die Deutschen Mehrkampfmeisterschaften der U16 bis Aktive im Erika-Fisch-Stadion in Hannover statt. Darunter zahlreiche Mehrkämpfer/innen mit internationaler Erfahrung und Erfolgen. Bereits im Mai in Benhausen machte Jule Trickel vom TV Weilstetten durch einen starken Mehrkampf die Qualifikation klar. Leider konnte sie bei ihrer Generalprobe Ende Juli bei den Landesmeisterschaften in Mannheim nicht ganz an die Vorleistungen herankommen. So wurde das Training dahingehend nochmals optimiert, so dass sie gut vorbereitet zu den Deutschen Meisterschaften fahren konnten. Leider lief auf Grund einer Erkältung die Vorbereitung nicht optimal, aber die letzten Trainingseinheiten gaben grünes Licht für einen Start. In der Meldeliste wurde sie als elfte gelistet, weshalb ein Top-Ten-Rang realistisch war, wenn alles optimal laufen würde. Bereits am Freitag ging es auf Grund der langen Entfernung bei fast durchgehendem Dauerregen los gen Hannover. Die Wetterprognose ließ leider nichts weiter gutes erwarten..

Nach einer geräuschvollen Nacht auf Grund einer Hochzeit im Hotel ging es nicht optimal zum Wettkampf. Am frühen Morgen stand als erstes für alle 25 Siebenkämpferinnen der U18 der Hürdenlauf an. Das Wetter zeigte sich besser als erwartet und so herrschten gute Bedingungen. Die junge Weilstetter Athletin wurde auf Grund ihrer guten Vorleistungen in den letzten und stärksten Zeitlauf u.a. mit Emma Kaul gesetzt. Nach einem guten Start und guten ersten drei Hürden ließ leider etwas der Druck nach und sie kam als fünfte ins Ziel. Mit 14,73sec. blieb sie etwas hinter ihren Vorleistungen zurück, war aber die sechstbeste Hürdenläuferin im Feld. Im anschließenden Hochsprung ging es an ihre Zitterdisziplin. Doch die letzten guten Trainingseinheiten zeigten Wirkung und sie sprang im dritten Versuch über 1,57m und stellte so eine neue Saisonbestleistung ein. Im dritten Versuch über 1,60m scheiterte sie nur knapp. Mit dieser Leistung rutschte sie aber auf den elften Gesamtrang ab, da auch einige Konkurrentinnen an die oder über die 1,70m sprangen. Die positive Energie vom Hochsprung nahm sie in das anschließende Kugelstoßen mit, wo sie gleich im ersten Versuch ihre persönliche Bestleistung mit starken 12,57m übertraf. Als sechstbeste gehörte sie zu den besten Kugelstoßerinnen im Feld und schob sich auf Rang neun nach vorne. Zum Abschluss stand der 200m-Lauf an und als gute Läuferin galt es nochmals alles hineinzulegen. Leider lief sie etwas drucklos und man merkte doch etwas die Schwächung der Krankheit an. Mit für sie mäßigen 26,78sec. lief sie ins Ziel und verlor wichtige Punkte. Trotzdem konnte sie aber ihren neunten Gesamtrang halten und so ging es ans Auslaufen und Regenerieren.

Tag zwei gingen noch 20 Athletinnen an. Dieser begann wieder früh am Morgen. Als erste Disziplin stand der Weitsprung an. Das Einspringen verlief gut. Im ersten Versuch traf sie das Brett optimal, aber war zu passiv am Brett, so dass 5,02m zu Buche stand. Mit dieser Weite wollte sie weiter nachlegen, doch leider trotz guter Anläufe in den weiteren Versuchen sprang sie nicht weiter und so büßte sie weitere wertvolle Punkte im Kampf um Platz acht ein und rutschte auf den 12. Platz im Gesamtklassement ab. So ging es zum Speerwurf. Das Einwerfen verlief etwas verhalten und nicht ideal. Im ersten Versuch setzte sie ein erstes Zeichen mit einem Wurf über die 37m Marke. Leider ging der zweite Versuch daneben, so dass sie alles in den letzten Wurf legte. Trotz etwas verhaltenen letzten Schritten und nicht großer Position am Abwurf traf sie den Speer sehr gut und kam mit diesem sauberen Wurf mit sehr guten 40,30m nahe an ihre Bestleistung. Als fünftbeste Werferin schob sie sich auf den achten Rang vor dem abschließenden 800m-Lauf nach vorne, aber mit einem geringen Vorsprung zu Rang neun und zehn und mit zu viel Abstand auf Rang sieben. So hieß es nochmals alle Kräfte mobilisieren. Nach einer guten ersten Runde verließen sie in der zweiten Runde etwas die Kräfte, konnte aber noch auf den letzten Metern zulegen und kam in 2:38 völlig erschöpft ins Ziel. Mit 4.835 Punkte konnte sie sich den guten zehnten Platz nur fünf Punkte hinter Rang neun sichern und blieb nur knappe 60 Punkte unter ihrem Wert von Bernhausen. Damit bestätigte sie ihre Vorleistungen und gehört zu den besten zehn Siebenkämpferinnen in Deutschland. Bei ihrem Wettkampf konnte Emma Kaul, die Schwester von Zehnkämpfer Niklas Kaul, mit deutschem Rekord sich den Sieg sichern. Mit diesem guten Abschluss nach einer langen Saison kann Jule verdient in die anschließende Wettkampf- und Trainingspause gehen und stolz auf das erreichte sein.