Der Langstreckenlauf in Baden-Württemberg lebt! Alina Reh überragend!
  11.06.2019 •     Wettkampfsport , BW-Leichtathletik , Top-News BW-Leichtathletik , WLV , BLV-Wettkampf


Für die BaWü-Teilnehmer/Innen bei den Deutschen Langstrecken Meisterschaften in Essen-Stoppenberg lief es hervorragen! Gemessen an den Medaillen und den Endkampfplatzierungen erreichten die Läufer/Innen eines der besten Ergebnisse seit 20 Jahren!

Das besondere und herausragende Ergebnis erzielte dabei Alina Reh (97/SSV Ulm 1846). Die Laichingerin lief in einem Solo-Lauf bei den Frauen (ohne Pacemaker) ein überragendes Rennen und überrundete dabei die gesamte Konkurrenz. Ihre Endzeit 31:19,87 Minuten bedeute neue persönliche Bestleistung und die WM-Norm für Doha. So ganz nebenbei erfüllte sie auch die Kriterien für die U23-Europameisterschaften in Gävle (Schweden), bei der sie auch starten möchte.

Dabei sah es am Nachmittag im Stadion noch nicht nach Top-Ergebnissen aus. Starker, fast stürmischer Wind, ließen wenig Hoffnung auf schnelle Zeiten zu. Doch nach einem kräftigen Regenschauer änderte sich das Wetter zum Abend von Stunde zu Stunde und es wurde sogar fast windstill. So gab es für die Langstreckler dann doch sehr, sehr gute Bedingungen.

Ein außergewöhnlich gutes Rennen zeigte in der U23-Klasse der Männer Markus Görger (LAC Freiburg). Der Freiburger Student lief fast zwei gleichmäßige Hälften und siegte in 29:09,19 Minuten und erfüllte damit, nach den 5.000 Metern, auch die Qualifikation über 10.000 Meter für die EM U23. Welche Strecke er in Gävle laufen wird, entscheidet sich dann am kommenden Wochenende bei den deutschen Meisterschaften der U23 in Wetzlar.

Lukas Eisele (LG Filder) lief ebenfalls ein beherztes Rennen und wollte noch auf den EM-Zug aufspringen. Doch die verletzungsbedingten Ausfälle der letzten Wochen ließen sich nicht ganz kompensieren, als Fünfter der DM (U23) erzielte er 29:44,83 Minuten. Bis Kilometer acht lag er noch auf Normkurs, am Ende reichte die Kraft nicht ganz. Trotzdem ein ausgezeichnetes Rennen.

Etwas im Schatten der vier „Normerfüller“ liefen Steffen Ulmrich (MTG Mannheim), der deutsche Jugendmeister auf dieser Strecke von 2017, und der letztjährige Vierte der DM U20 Dustin Uhlig (TSG 1845 Heilbronn) klasse Zeiten. Beide verbesserten ihre Bestleistungen um jeweils eine Minute und belegten die Plätze sechs und acht. Somit waren vier Läufer aus Baden-Württemberg unter den TOP acht in der U23-Klasse.

Bei den Frauen U23 überraschte Leah Hanle (TSV Holzelfingen) mit einer tollen Leistung. Die Psychologie-Studentin lief 23 von 25 Runden mit den drei der Frauenklasse angehörenden Katharina Steinruck (3.), Rabea Schöneborn (4.) und Svenja Ojstersek (5.) und hatte somit eine perfekte Gruppe über den gröten Teil der Distanz. Am Ende ging es sogar noch um Platz drei bei den Frauen, aber Leah konnte dann den erfahreneren Läuferinnen nicht mehr ganz folgen. Trotzdem konnte sie sich über die Silbermedaille (U23) freuen (A.Reh hatte nur bei den Frauen gemeldet) und vor allem über die deutliche Normerfüllung (33:48,83 min) für die EM U23. Dabei hatte sie sich erst am Morgen nach dem Frühstück zu Hause dafür entschieden, in Essen zu laufen. Ihr tolles Leistungsspektrum auf den Langstrecken und den Hindernissen lässt nun auch in Wetzlar bei DM U23 noch andere Optionen offen.

In der U20-Klasse gab es drei Ergebnisse unter den besten sieben. Dabei gestalteten sich zwei Rennen in einem. Während sich Kelvin Keim (VfL Waiblingen) 20 Runden lang in der vierköpfigen Spitzengruppe aufhielt, lief Jona Bodirsky ein völlig anderes, eigenes Rennen. Der für den TSV 05 Rot startende Jugendliche lief sehr verhalten an hatte bis zu 100 Meter Rückstand zur Spitzengruppe. Nach Kilometer sechs drehte er auf und machte auf jeder Runde ein bis zwei Sekunden gut. In der letzten Runde ging es noch um Platz drei, aber dem noch dem jüngeren Jahrgang angehörenden Jona reichte es nach der Aufholjagd nicht ganz. Mit Platz vier (31:53,91 min) erzielte er ein großartiges Ergebnis. Kelvin Keim musste kurz nach Kilometer acht eine kurze Pause einlegen und kam dann nicht mehr in den gewohnten Rhythmus zurück. Aber auch für ihn ist der fünfte Platz ein sehr gutes Ergebnis. Jeffrey Balsamo (SV Stuttgarter Kickers), der vierte der Cross-DM, hatte eine durchwachsene Vorbereitung und stellte sich trotzdem der Konkurrenz. Sein siebter Platz mit Bestleistung ist aller Ehren wert.

Am Ende des Berichts, aber am Anfang der Veranstaltung starteten die Frauen U20 zu ihrer Meisterschaft über 5.000 Meter. Das beste Ergebnis aus BaWü-Sicht erzielte Jule Vetter (LAV Stadtwerke Tübingen). Die Jurastudentin belegte Platz neun. Mit ihrer Zeit von 17:24,24 kam sie zwar nicht ganz an ihre Bestleistung (17:11 min) vor drei Wochen in Karlsruhe heran, war aber bei noch starkem Wind 40 Sekunden schneller als im Vorjahr. Insgesamt haben sich die BaWü-Läufer/innen sehr gut präsentiert.

Am kommenden Wochenende bei den DM U23 werden sich die Weichen für eine Teilnahme an den EM U23 (in den Einzeldisziplinen) stellen. Da sind dann auch die weiteren bisherigen Normerfüller (Robert Baumann; Hindernis; Velten Schneider; Hindernis; Jens Mergenthaler; 5000 m) am Start.


Der Langstreckenlauf in Baden-Württemberg lebt! Alina Reh überragend!